Sprachlos
Veröffentlicht: 13. April 2012 Abgelegt unter: Berlin und die Welt, goldschwanz 7 Kommentarein Berlin. Sorry, bin derzeit etwas ruhig hier, dafür umso rühriger anderswo. Gestern abend habe ich mal wieder ein wenig Krawall gemacht; war für die Eröffnung einer Vernissage als Krawallschachtel eingeladen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Habe tolle Leute kennengelernt und einen Bekannten wieder getroffen, den ich noch aus meiner Heimatstadt kenne. Mit ihm habe ich vor ca. 2 Jahren mein erstes Tape aufgenommen, also ein Performance Tape meiner ersten Schritte in Stand Up Comedy. Ihm habe ich gestern erzählt, dass ich dies an den Quatsch Comedy Club eingeschickt habe und dort die Antwort erhielt, das sei kein Comedy und viel zu traurig vom Thema und so … die deutsche Comedy Kultur ist auch eine völlig andere, als was ich darunter verstehe. Ich langweile mich bei Mario Barth und Co und auch der Fingerzeig und die Volksaufklärung im politischen Kabarett geht mir in Deutschland auf den Keks. Ich mag Stand-Up-Comedy im ursprünglichen Sinne, wo es diese Grenzen garnicht gibt und diese Tradition ist anderswo angesiedelt, nur nicht in Deutschland und Berlin. Ein Escort, eine Frau, die sich über sich selbst lustig macht und dies mit politischen Themen vermischt, darüber lachen eher Londoner oder New Yorker. In Berlin wird meist die Frage gestellt, ist das jetzt eine Rolle, die ich spiele oder bin ich quasi authentisch. Grübel, grübel. Anderswo war und ist jedem klar, dass ich authentisch bin, sonst könnte ich ja nicht so luzide darüber sprechen und auch die bebende und zittrige Stimme manchmal zeugt von einer gewissen Authentizität. Das Publikum gestern abend war jedenfalls sehr wohlwollend und sympathisch; vorher habe ich die Kinder rausgeschickt, Adults only he he … nee die blieben aber, hab auch keine vulgären Kraftausdrücke gebraucht und ähnliches. Jedes Kind oder Jugendlicher ist doch dankbar für Erwachsene, die etwas anders sind. Das unterscheidet die Kindheit und Jugend, wo nicht jede Differenz platt gemacht wird, eher neugierig macht. Es gibt nichts schöneres als mit Kindern, Jugendlichen und neugierigen, offenen jungen Menschen zu kommunizieren. Die stellen immer die richtigen Fragen. Gott sei Dank haben sich diese Fähigkeit auch einige Ältere bewahrt, aber soviele sind es dann doch nicht. Meine Einschätzung.
War jedenfalls sehr schön gestern und ich hoffe, mehr dieser Abende in Berlin zu erleben. Hab auch keine Lust mehr, zum Lachen ausser Landes zu fliegen.
Mehr fällt mir gerade nicht ein, ausser euch ein schönes, behagliches Wochenende zu wünschen.
eure Krawallschachtel
Krawallschachtel? Ich hätte gerne eine ganze Stange!
Was’n für ne Stange? *kicher*
War ’ne Vorlage, ich weiß. [Was’n für ne Vorage? *kicher*]
Guck nicht nach oben, sonst siehst Du die Fäden, an denen ich die Goldie-Puppe tanzen lasse… 🙂
Pfffftt… ich tanze nie an Fäden und bin ein freies Tierchen, eine ausgewiesene Seiltänzerin also, die gelegentlich Pool-Dance exerziert. Übrigens gefallen mir deine initiierten Diskussionen in deinem Blog und anderswo; bspw. hier, wo ich mich ebenfalls verewigt habe http://researchprojectkorea.wordpress.com/2012/04/08/does-the-legalisation-of-sex-work-increase-trafficking/#comment-70
Vielen Dank für die Blumen. Ich sah und erlaubte es bereits.
Vertically yours,
Lemon
Quasi authentisch. Püh.
Ich hätte das gerne gesehen, Beste. Ablenkung und Lachen wären gerade genau das richtige Programm. Mit Kind und Kegel.
Quasi halt … *ggg*